Der Vorarlberger Familienverband und der Landeselternverband haben sich vorgenommen Bildung im Sinne der Kinder und Jugendlichen neu zu denken. Um diese Zielsetzung zu erreichen, setzen sie auf die Initiative „FREI DAY” von „Schule im Aufbruch”. Am FREI DAY sind SchülerInnen selbst gewählten Zukunftsfragen auf der Spur. Orientiert an den 17 Global Goals wählen sie in jahrgangsübergreifenden Teams Projekte und setzen diese an vier Stunden pro Woche um. Nun trägt die Arbeit der letzten Monate erste Früchte: Drei Pilotschulen aus Lustenau haben mit der Einführung des FREI DAY gestartet.

Beim 2. Netzwerktreffen der Initiative „FREI DAY Vorarlberg” konnten am 25.3. im Lustenauer Jugend- und Kulturraum „DÔ” rund 40 Gäste begrüßt werden. Initiiert wurde die „FREI DAY Winter Lounge” vom Vorarlberg Familienverband und dem Landeselternverband. Die Veranstaltung wurde genutzt, um gemeinsam mit den Gästen über die Implementierung des Lernkonzeptes in Vorarlberg zu sprechen.
 Neben PädagogInnen und SchülervertreterInnen der drei Pilotschulen, waren auch weitere interessierte Schulen, Eltern, Kooperationspartner sowie die Vorsitzenden des Landeselternverbands Juliane Marold und Michael Tagger und der Obmann des Familienverbands Guntram Bechtold vor Ort. Mittlerweile strahlt die Initiative über Vorarlberg hinaus. VertreterInnen der Schule am Inn aus Innsbruck und einer Volksschule aus Schwaz, konnten sich im Rahmen des Vernetzungsabends informieren und von ihren eigenen Erfahrungen berichten.

In Deutschland wird die Initiative bereits an 80 Schulen und für 7.835 SchülerInnen sehr erfolgreich durchgeführt. Nun erfolgt auch der Start in Vorarlberg. Vorangegangen war ein schulübergreifender Workshop im letzten Oktober, der als partizipativer Impuls gesetzt wurde. Aktuell kommt der Zukunftstag durch das enorme Engagement der Pädagoginnen bereits rund 400 SchülerInnen an der VS Kirchdorf, an der MS Hasenfeld und am Bundesgymnasium Lustenau zugute. Birgit Walch, Geschäftsführerin des Landeselternverbands, meint: „Unsere Initiative soll zu mehr Potenzialentfaltung unserer Kinder führen. Wir brauchen Schulen, die die angeborene Begeisterung und Kreativität von Kindern und Jugendlichen erhalten und fördern.”

Die Zugänge und Umsetzungsschritte sind vielfältig. Am Bundesgymnasium Lustenau beispielsweise entdecken PädagogInnen und Kinder die „Global Goals” mithilfe der Ausstellung „Largest Lesson of the World” der Caritas JugendbotschafterInnen für die UN Kinderrechte. Der FREI DAY erschließt noch weitere neue KooperationspartnerInnen für die Schulen. So können die Pilotschulen den offenen Jugend- und Kulturraum DÔ nutzen und in der Erfinderwerkstatt WILMA in Lustenau ihren Ideen Taten folgen lassen. Ein Hammer, eine Säge, ein paar Nägel, viel Recyclingmaterial und mit ein wenig Kreativität, schaffen die Kinder neue Objekte und Prototypen. Das „ins Handeln kommen” ist der Kern des FREI DAYs. „Das größte Defizit, das Hoffnungsdefizit, wird zum Hebel gemacht und Kinder werden durch Selbstwirksamkeit, durch die Erfahrung „ich kann etwas bewegen“, gestärkt. Schulen werden zu WIRK-STÄTTEN für Welt-verantwortliches HANDELN (vgl. Buch FREI DAY, Margret Rasfeld, 2021).

Andrea Moosbrugger vom Vorstand des Familienverbands gibt einen Ausblick: „Durch die Vernetzung und Webinarserie mit „Schule im Aufbruch” beteiligen sich österreichweit 14 Schulen am FREI DAY. In Vorarlberg sollen 2022 fünf Schulen mit dem FREI DAY starten. Wir werden uns weiter mit „Schule im Aufbruch” austauschen und länderübergreifend den Ausbau dieses neuen Formats unterstützen. Wir können Schule heute so gestalten, wie sie morgen sein soll – zum Wohle unserer Kinder und Jugendlichen”.

INFOs zum FREI DAY: www.frei-day.org/
FREI DAY Vorarlberg: freiday.vorarlberg